Entscheid der OPEC bringt keine Bewegung
Vorgestern Sonntag trafen sich die Mitglieder der OPEC, um weitere Massnahmen zu beschliessen, den Kurs wieder über 80 Dollar zu manövrieren. Dies ist die magische Grenze der Mitgliedstaten, welche sämtliche Fördermethoden profitabel werden lässt.
Überraschenderweise konnte sich Riad teilweise durchsetzen und die Fördermengen (zumindest im Juli) um eine weitere Million Barrel pro Tag reduzieren. Es ist noch nicht klar ob die anderen Staaten nachziehen. Die übrigen Kartellmitglieder verkündeten, dass sie die bisherigen Beschlüsse bis Ende 2024 mittragen wollen. Da die OPEC jedoch immer wieder kurzfristig auf Marktveränderungen reagiert, ist diese Absichtserklärung eher symbolisch. Russland wollte sich zu überhaupt nichts verpflichten und die VAE, die Vereinigten Arabischen Emirate, werden ihre Produktion sogar erhöhen. Es ist somit weiterhin keine klare Richtung erkennbar und die Strategie gleicht einem Gemischtwarenladen, welche es unmöglich macht, eine Entwicklung der Ölpreise vorherzusagen.
Durch den OPEC-Rummel ging eine andere Nachricht fast unter: Die Zahl der Ölbohranlagen in den USA fiel in der letzten Woche um weitere 15 auf 555 Anlagen. Das ist der niedrigste Wert seit über einem Jahr. Die Chancen, dass die USA den Ausfall der OPEC-Mengen ausgleichen wird, stehen also schlecht. Insgesamt bleibt die fundamentale Einschätzung am Ölmarkt erst einmal neutral, da die bullishen Aspekte der saudischen Förderkürzung nicht komplett vom Tisch zu wischen sind, aber von den allgegenwärtigen Nachfragesorgen in Schach gehalten werden.
Börsendaten 02.06.2023 um 08:00
ICE-Gasoil JUN 700.25
ICE-Brent AUG : 76.30
NY-Rohöl WTI JUL: 71.70
US-Dollar/CHF: 0.9048
Rheinfracht nach Basel: 29.25
Stimmung bleibt leicht bullish
Am vergangenen Freitag verzeichneten die Ölbörsen einen Preisanstieg, der bis heute Morgen anhielt. Zum Wochenstart wurden jedoch bereits wieder Gewinne realisiert, weshalb sich die Preise aktuell leicht über dem Tagesschluss vom Freitag bewegen.
Die Ankündigung der OPEC+ hat die Ölmärkte erneut überrascht, insbesondere durch die zusätzliche Kürzung um 1 Million Barrel pro Tag von Saudi-Arabien. Die Entscheidung, die bestehenden Förderkürzungen unverändert zu belassen, wurde hingegen erwartet. Die zusätzliche Reduktion der Fördermengen um eine Million Barrel pro Tag, auch wenn sie nur von Saudi-Arabien vorgenommen wird, wird voraussichtlich Auswirkungen auf den physischen Markt haben. Experten der ANZ sind der Meinung, dass der Ölmarkt in der zweiten Jahreshälfte noch knapper werden wird. Auch Rystad Energy prognostiziert aufgrund eines Marktdefizit von mehr als 3 Millionen Barrel pro Tag weitere Preisanstiege in den kommenden Wochen.
Zusätzlich wirken der Rückgang der Öl-Bohranlagen in den USA und der stärkere Dollar stützend.
Der Beschluss der OPEC+, ihre Kürzungen von insgesamt 3,6 Millionen Barrel pro Tag auch im kommenden Jahr beizubehalten, wird jedoch laut den Analysten von Morgan Stanley kaum bullishe Auswirkungen haben. Zwar könnten die zusätzlichen Kürzungen Saudi-Arabiens die Preise kurzfristig stützen, aber die allgemeine Marktdynamik für den Rest des Jahres 2023 und das Jahr 2024 bleibt "praktisch unverändert". Sie betonen, dass dies die dritte Kürzung der OPEC innerhalb von neun Monaten ist und wahrscheinlich die letzte in diesem Jahr, sofern sich die Aussichten für Angebot und Nachfrage nicht grundlegend ändern.
Die zukünftige Preisentwicklung bleibt demnach ungewiss, dennoch sind die derzeitigen Preise immer noch attraktiv für Zukäufe.
Börsendaten 05.06.2023 um 09:00 Uhr
ICE-Gasoil JUN: 703.50
ICE-Brent AUG: 77.09
NY-Rohöl WTI JUL: 72.74
US-Dollar/CHF: 0.9102
Rheinfracht nach Basel: 30.25
Das nächste OPEC Treffen steht vor der Tür
Am kommenden Sonntag, also am 4. Juni treffen sich die OPEC Mitglieder und diskutieren über eine erneute Produktionskürzung. Durch eine künstliche Verknappung könnte der Ölpreis wieder in Richtung 80 USD manipuliert werden. So die Gerüchte. Doch schon die letzte Kürzung im April lief nicht so wie geplant. Damals wurde eine Kürzung um knapp 1,2 Mio. Barrel pro Tag beschlossen, doch weniger als die Hälfte davon wird bis heute von den Mitgliedern tatsächlich umgesetzt. Ein neuer Beschluss, dem vermutlich noch halbherziger gefolgt wird, könnte in einer Blamage für das Kartell enden.
Es ist kaum noch zu zählen, wie oft die Republikaner dieses Spiel inzwischen schon gestartet haben: Wann immer ein demokratischer Präsident im Oval Office sitzt und sie die Mehrheit im Repräsentantenhaus haben, nutzen sie den politischen Routinevorgang der Erhöhung oder Aussetzung der Schuldenobergrenze, um die eigene Regierung zu erpressen. In dramatischen Verhandlungen bis zur letzten Minute wird dann gezockt, um anschliessend stolz verkünden zu können, man habe der Regierung irgendwelche Ausgabenkürzungen abgetrotzt. In der Zwischenzeit stehen die USA kurz vor der Zahlungsunfähigkeit und die Weltwirtschaft zittert. Die Weltmedien berichten ausführlich über das jährliche Spektakel. Mit ihr reagiert auch die Ölbörse und machte einen kräftigen Satz nach oben, als US Präsident Biden gestern verkündete, die Zahlungsunfähigkeit abgewendet zu haben.
Die Rheinfrachten orientieren sich langsam aber sicher nach oben. Die Temperaturen steigen an und könnten demnächst die 30 Grad knacken, wenn es so weiter geht. Die Ölpreise folgen dann dem Thermometer nach oben. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um den Bedarf abzudecken.
Börsendaten 02.06.2023 um 08:50
ICE-Gasoil JUN 686.75
ICE-Brent AUG : 75.14
NY-Rohöl WTI JUL: 70.88
US-Dollar/CHF: 0.9038
Rheinfracht nach Basel: 30.25
Das gute Preisniveau bleibt bestehen
Heute Morgen starten wir in etwa mit den gleichen Preisen wie gestern zu Tagesschluss. Das Preisniveau bleibt weiterhin attraktiv. Aufgrund eines leichten Rückgangs der Wasserpegel des Rheins ist die Rheinfracht nach Basel etwas angestiegen. Aktuell liegt der Wasserstand bei 194cm.
Die Länder der OPEC-Gruppe haben ihre Produktion im Mai laut einer Analyse von Reuters um etwa 460.000 Barrel pro Tag reduziert. Dies ist deutlich geringer als ursprünglich angekündigt. Anfang April hatte die OPEC+ eine Gesamtreduzierung der Fördermengen um 1.6 Millionen Barrel pro Tag verkündet, wobei die OPEC-Länder etwa 1.04 Millionen Barrel pro Tag übernehmen sollten.
Nachdem die OPEC+ in den letzten Jahren hart daran gearbeitet hatte, ihr Image wieder aufzupolieren, dürfte es unwahrscheinlich sein, dass sie daran interessiert ist, dies zu gefährden. Stattdessen erwarten Experten, dass die OPEC+ die Umsetzung der bisherigen Massnahmen einfordert und bekräftigt, bevor sie wieder in grösserem Umfang aktiv wird. Eine Überraschung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, da die aktuellen Rohölpreise etwa auf dem Niveau von Mitte/Ende März liegen, als die Kürzungen für den Monat Mai beschlossen wurden. Saudi-Arabien benötigt einen Rohölpreis von rund 78 Dollar, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Mit ungefähr 73 Dollar für Brent liegt der Preis derzeit deutlich darunter.
Die Preise bleiben auf einem attraktiven Niveau
Der plötzliche Preisverfall an den Ölbörsen gestern dürfte einige Händler etwas überrascht haben. Obwohl die Einigung im US-Schuldenstreit am Wochenende eigentlich für Stabilität hätte sorgen können, geriet der Markt unter Druck.
Die Preise fielen aufgrund verschiedener Faktoren, von denen einige als "eigentlich schon überwunden" geglaubt wurden, wie Analysten berichten. Diese Faktoren umfassen unter anderem das Abkommen zur Erhöhung der US-Schuldengrenze, eine mögliche Zinserhöhung durch die US-Fed im Juni sowie das bevorstehende OPEC+ Treffen am kommenden Wochenende, bei dem die Ölproduzenten möglicherweise ihre Förderung unverändert lassen könnten. Die Nichtkürzung seitens der OPEC+ könnte bedeuten, dass "mehr russisches Öl wieder auf den Markt kommen könnte", wie der Analyst Bob Yawger von Mizuho einschätzt. Hinsichtlich des bevorstehenden Treffens hatte der saudische Ölminister kürzlich angedeutet, dass eine Reduzierung der Förderung möglich sei, während der russische Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak eine Absage erteilte. Zusätzlich schwächelt die Ölnachfrage in Asien, wodurch die Raffinerien weniger Rohöl nachfragen. Auch die neuesten Konjunkturdaten aus China zeigen, dass der erwartete Aufschwung bereits wieder nachlässt.
Zusammenfassend bleibt das Einkaufsfenster weit geöffnet, das gut genutzt werden kann, um den Tank zu füllen und sorgenlos die schönen Tage zu geniessen. Obwohl langfristige Erwartungen auf ein mögliches Angebotsdefizit hinweisen, besteht dennoch die Möglichkeit eines Eingreifens seitens der OPEC+. Es stellt sich die Frage, wie lange das Einkaufsfenster geöffnet bleibt.
Börsendaten 30.05.2023 um 09:00
ICE-Gasoil JUN: 663.00$
ICE-Brent JUL: 73.35$
NY-Rohöl WTI JUL: 69.34$
US-Dollar/CHF: 0.9093
Rheinfracht nach Basel: 27.25
Das Einkaufsfenster ist noch offen
Wie schon letzten Freitag beschrieben, blieb das Handelsvolumen auch über das verlängerte Wochenende eher dünn. Somit bleibt das Risiko einer hohen Volatilität nach wie vor bestehen, jedoch war dies letzte Woche noch kein Thema. Gasoil London verlor am Freitag bis gegen den späten Nachmittag rund 15$ / Tonne bevor es sich dann am frühen Abend wieder erholte und die Bullen wieder 10$ / Tonne wettgemacht haben. Daraus resultierend bietet sich heute die Chance an, nochmals von dem am Donnerstag geöffneten Einkaufsfenster zu profitieren.
Grund für diese Börsenkonstellation ist nach wie vor der Kommentar des stellvertretenden russischen Ministerpräsidenten Alexander Novak. Gemäss seiner Aussage, gibt es beim Treffen der Opec+ Allianz am 4. Juni 2023 in Wien keine weiteren Förderkürzungen. Im Gegenzug beharrt Saudi-Arabiens Energieminister bin Salman auf die Spekulation, dass es weitere Förderkürzungen geben könnte. Nebst dieser Thematik, wirken Sorgen darüber, dass die US-Notenbank Fed beim nächsten Treffen die Zinsen erneut anheben könnten, trotz der in Aussicht gestellten Zinspause, für dämpfende Ölpreise.
Die Förderkürzungen werden am Markt stand heute eher nicht erwartet, somit bleibt ein Preissprung nach oben vorerst aus. Das Einkaufsfenster von Ende letzter Woche bleibt deshalb vorerst offen.
Börsendaten 30.05.2023 um 08:47
ICE-Gasoil JUN: 689.00$
ICE-Brent JUL: 76.57$
NY-Rohöl WTI JUL: 72.37$
US-Dollar/CHF: 0.9055
Rheinfracht nach Basel: 25.25
Das Einkaufsfenster von Anfang Woche ist wieder geöffnet
Seit Anfang Woche sind drei Haussetage vergangen, gestern erstmals wieder etwas Erholung im Preisgefüge. Gasoil London startete bei rund 670$ / Tonne in die Woche – dieser Wert blieb bis gestern Abend auch das vorläufige Wochentief. Doch dieser Start in die Woche war wohl eher der Startschuss für eine «Bullenrallye», welche bis gestern Morgen anhielt. Insgesamt ist das aktuelle Handelsvolumen an den internationalen Ölbörsen eher dünn, was ein potenzielles Risiko für eine hohe Volatilität birgt. Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass die Zeiten von astronomisch hohen Preissprüngen nach oben so wie unten mit Sicherheit vorbei sind. Auf jeden Fall drückten die Bullen die Preise in den letzten vier Tagen ordentlich nach oben, in Zahlen ausgedrückt rund 30$ / Tonne. Die Bären wachten schlussendlich doch noch aus ihrem verlängertem Winterschlaf auf und liessen die Preise gestern innerhalb eines Tages ordentlich purzeln. Somit wurde das Aufbäumen der Preise in den ersten drei Wochentagen durch den gestrigen Bärenspuk komplett egalisiert und wir starten heute Morgen auf gleichem Niveau in den Tag wie am Montagmorgen.
Grund für diesen Preisrückgang ist vorrangig der Kommentar des stellvertretenden russischen Ministerpräsidenten Alexander Novak. Gemäss ihm, erwarte er beim Treffen der Opec+- Allianz am 4. Juni 2023 in Wien keine weiteren Förderkürzungen. Mit dieser Aussage wollte er wahrscheinlich eine unkontrollierte Dynamik am Markt verhindern, da viele spekulativen Marktteilnehmer durch Gerüchte einer weiteren Produktionskürzung fleissig Profit machten. Ob dies der Realität entspricht, ist Nebensache, interessanter hierbei ist die Stellung Russlands – denn in den letzten Jahren intensivierten Russland und Saudi-Arabien ihre Zusammenarbeit innerhalb der OPEC+ – und nun kommt dieser Kommentar Novak’s welcher den Aussagen Saudi-Arabiens widersprechen. Allgemein kann gesagt werden, dass die Diskussionen über Produktionsmengen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung erlangt haben – ob dies mit den verschiedensten Krisen der letzten Jahre zusammenhängt, ist dahingestellt.
Stand heute wird eine weitere Produktionskürzung generell nicht erwartet, somit bleibt eine abermalige «künstliche» Verknappung des Angebots vorerst aus. Sollte diese Stimmung nicht in den nächsten Tagen kippen, könnten weitere Preisrückgänge in absehbarer Zeit als realistisch eingestuft werden. So oder so, wurde heute ein neues Einkaufsfenster aufgeschlagen! Gepaart mit den nach wie vor tiefen Rheinfrachten ergibt sich auch heute wieder eine gute Gelegenheit zu einem attraktiven Preis ihren Heizöltank für die nächste Heizperiode aufzufüllen.
Börsendaten 26.05.2023 um 08:31
ICE-Gasoil JUN: 681.75
ICE-Brent JUL: 76.38$
NY-Rohöl WTI JUL: 72.07$
US-Dollar/CHF: 0.9045
Rheinfracht nach Basel: 25.25
Die Preise bleiben volatil
Heute starten wir mit höheren Preisen in den Tag als gestern. ICE-Gasoil bleibt weiterhin sehr volatil. Das Preisniveau für Einkäufe bleibt aber weiterhin attraktiv. Die Rheinfracht nach Basel bleibt unverändert bei CHF 25.25 / Tonne. In den nächsten Tagen rechnet man mit fallenden Wasserpegeln, da es kaum zu Niederschlägen kommt. Auch die Temperaturen steigen auf sommerliche 24 Grad an. Dies könnte die Rheinfrachtpreise wieder ansteigen lassen.
Der Streit um die US-Schuldengrenze sorgt an den Ölbörsen für Nervosität. Die Profis an der Börse bleiben in der Debatte um eine Anhebung der US-Schuldengrenze lange Zeit ruhig, denn dieses Thema kommt jedes Jahr wieder, so sicher wie Weihnachten oder Ostern. Allmählich werden die Märkte jedoch nervös, da nur noch etwa eine Woche bleibt, um eine Einigung zu erzielen.
Wenn sich Demokraten und Republikaner nicht auf eine Anhebung der Verschuldungsgrenze einigen können, werden die USA ab dem 1. Juni (vorübergehend) zahlungsunfähig. Der Top-Republikaner Kevin McCarthy gibt an, dass die Positionen beider Seiten immer noch weit voneinander entfernt sind. Obwohl bei einem Treffen im Weißen Haus gestern Fortschritte erzielt wurden, sind noch einige Probleme ungelöst, so McCarthy.
Eine Zahlungsunfähigkeit der USA, selbst wenn sie nur vorübergehend ist, würde die Wirtschaftsleistung der USA belasten und zu einem Rückgang der Nachfrage nach Öl führen. Noch ist dieser Punkt nicht erreicht, aber mit jedem Tag, an dem keine Einigung erzielt wird, steigt die Gefahr und damit die Nervosität der Marktteilnehmer.
Saudi-Arabien warnt vor Wetten auf sinkende Preise
Während die Demokraten und Republikaner in Washington immer noch über die Grenze der US-Verschuldung streiten, rücken am Mittwoch auf dem Ölmarkt wieder vermehrt bullishe Faktoren in den Fokus. Dazu zählen neben dem insgesamt optimistischen API-Bestandsbericht auch die Aussagen des saudischen Energieministers, die bei den Investoren die Sorge vor weiteren Kürzungen durch die OPEC+ angeheizt haben.
Prinz Abdulaziz bin Salman hat erneut die Verkäufer von Short Seller ins Visier genommen und deutlich vor Wetten auf sinkende Preise gewarnt. Nach der Warnung Saudi-Arabiens gegenüber den Short Seller hat sich die Stimmung am Markt wieder bullish entwickelt, erklärt Edward Moya von OANDA. Der Ölmarktanalyst betont, dass Saudi-Arabien wahrscheinlich "alles tun wird, um die Preise zu stabilisieren.
Die Ölpreise werden zudem durch die sehr bullishen API-Daten gestützt, die auf eine starke Nachfrageentwicklung hinweisen. "Wenn sich dies im DOE-Bericht bestätigt, könnten wir allmählich ein Nachlassen der Rezessionsängste erleben", sagt Ölmarktanalyst Moya. Wenn das DOE ähnlich starke Rückgänge bei Benzin meldet wie das API, wäre dies nicht nur der dritte Rückgang in Folge, sondern auch der niedrigste Stand vor dem Memorial Day seit 2014. Der in diesem Jahr am 29. Mai stattfindende Feiertag markiert traditionell den Beginn der Hauptsaison für Reisen in den USA.
Die Unsicherheit in Bezug auf die US-Schuldenobergrenze bleibt jedoch weiterhin negativ, da seit Montag offenbar keine neuen Fortschritte erzielt wurden. Dennoch tritt die damit verbundene Angst vor einer Rezession aufgrund der jüngsten Entwicklungen auf der Angebotsseite wieder in den Hintergrund. Die fundamentale Lage hat sich somit leicht wieder ins bullishe gewendet.
Börsendaten 24.05.2023 um 08:29
ICE-Gasoil JUN: 690.00
ICE-Brent JUL : 77.60
NY-Rohöl WTI JUL: 7375
US-Dollar/CHF: 0.9010
Rheinfracht nach Basel: 25.25
Leichter Preisanstieg aufgrund von Optimismus
Die Verhandlungen über eine Anhebung der Schuldengrenze der USA zogen sich bis zum gestrigen Montag hin, ohne dass eine Einigung erzielt wurde. Die ausbleibende Vereinbarung belastete die Ölbörsen am vergangenen Freitag, als die Gespräche überraschend vertagt wurden. Ursprünglich sollte bis Samstag eine Einigung vorliegen, über die im Repräsentantenhaus abgestimmt werden konnte. Allerdings verbreiteten Präsident Biden und sein republikanischer Verhandlungspartner Kevin McCarthy nach den gestrigen Gesprächen Optimismus, was zu steigenden Ölpreisen an den Börsen führte.
Sowohl die demokratische als auch die republikanische Seite sind bestrebt, einen Zahlungsausfall der US-Regierung zu verhindern, da dies nicht nur die US-Konjunktur beeinträchtigen würde, sondern letztendlich auch die Ölnachfrage. Neben den positiven Kommentaren der politischen Führer erhalten die Ölbörsen auch Unterstützung von anderen Faktoren. Laut Hiroyuki Kikukawa von NS Trading konsolidieren sich die Ölpreise derzeit aufgrund des zu erwartenden saisonalen Anstiegs der US-Benzinnachfrage ab der nächsten Woche, Produktionskürzungen durch die OPEC+ ab diesem Monat und geplanten Käufen der US-Regierung zur Wiederauffüllung der Strategischen Reserven.
Darüber hinaus beeinflussen Produktionsausfälle in Kanada und Kurdistan den Ölmarkt. Die anhaltenden Waldbrände in der ölreichen Provinz Alberta in Kanada konnten noch nicht vollständig unter Kontrolle gebracht werden, was zu Produktionsausfällen führt. In Kurdistan beeinträchtigt die seit Wochen anhaltende Unterbrechung der Exporte über die Kirkuk-Ceyhan-Pipeline den Förderbetrieb in immer mehr Ölfeldern.
Demnach starten die Preise heute Morgen leicht höher in den Tag. Trotzdem bleibt das aktuelle Niveau nach wie vor attraktiv für Zukäufe.
Börsendaten 23.05.2023 um 08:43
ICE-Gasoil JUN: 689.00
ICE-Brent JUL : 76.29
NY-Rohöl WTI JUL: 72.36
US-Dollar/CHF: 0.8987
Rheinfracht nach Basel: 25.25