HVO Treibstoff – In Kürze bei Oel-Hauser verfügbar!

Was ist HVO?

HVO ist die Abkürzung für hydrogenerated Vegetable Oil. Hydriertes Pflanzenöl. Das Pflanzenöl wird durch eine katalytische Reaktion mit Wasserstoff in Kohlewasserstoff umgewandelt. Durch diesen Prozess der Veredelung wird das Pflanzenöl in Ihren Eigenschaften so weit an fossilen Diesel angepasst, damit die chemischen Eigenschaften so gut wie identisch sind. HVO kann somit als saubere Diesel-Alternative dem fossilen-Diesel beigemischt werden , oder ihn sogar komplett ersetzen. Der fossilfrei hergestellte Treibstoff basiert wie der bisherige Bio-Diesel auf Rohstoffen wie Pflanzenöl oder tierischen Fetten. Die Produkteigenschaften des HVO sind denjenigen des Diesels sehr ähnlich, HVO hat aber eine andere chemische Zusammensetzung und lässt sich zu 100 Prozent pur nutzen. Zudem verbrennt er sauberer und verursacht im Vergleich zu herkömmlichem Diesel 90 Prozent weniger Treibhausgase. Die meisten Fahrzeughersteller haben ihre Motoren bereits für den Einsatz von H100 freigegeben.

Ab wann ist HVO in der Schweiz verfügbar?

Ab Mitte Mai 2024.

Welches Mischverhältnis ist möglich?

Grundsätzlich ist jedes Mischverhältnis möglich. HVO kann in jedem beliebigen Prozentsatz mit fossilem Diesel gemischt werden. Der Markt fokussiert sich momentan aber vorallem auf 3 Möglichkeiten:

HVO B7:       Es werden 93% HVO mit 7% Biodiesel vermischt. Dies hat den Effekt, dass das Schmierverhalten des HVO durch die 7% Biodiesel auf ein besonders gutes Niveau gehoben wird. Erfüllt die Norm EN 15940

HVO 100:     Besteht aus 100% HVO. Jedoch muss hier zur Verbesserung der Schmierfähigkeit ein Additiv beigemischt werden. Erfüllt die Norm EN 15940.

Diesel HB32:  Besteht aus 68% Diesel, 25% HVO und 7% Biodiesel. Diese Mischung erfüllt vollumfänglich die EN590 Dieselnorm. Durch den Gehalt von 32% Biotreibstoffen erzielt man so eine CO2 Einsparung von 29%. Um die EN 590 Norm von Diesel einzuhalten, darf nicht mehr als 25% HVO beigemischt werden.Begründung: Bei höherer Beimischrate von von HVO sinkt die Dichte unter 820 und somit wäre die Dieselnorm EN 590 nicht mehr erfüllt. Die genaue Mischung hängt von der Dichte des fossilen Diesels ab.

Was wird HVO kosten?

Gerne beraten wir Sie persönlich und individuell über die Möglichkeiten und die Preise. Rufen Sie uns an unter 044 783 93 65

Börsendaten 25.4.2024 um 9:10

ICE-Gasoil Mai: 784.25

ICE-Brent Juni: 88.26

NY-Rohöl WTI Juni: 83.05

US-Dollar/CHF: 0.9138

Rheinfracht nach Basel: 16.00

Moderater Anstieg an den Ölbörsen

Die Anleger an den Ölbörsen zeigen weiterhin Unsicherheit und suchen nach einer klaren Richtung. Obwohl derzeit keine unmittelbare Eskalation der Spannungen im Nahen Osten zu verzeichnen ist, bleibt dennoch eine Risikoprämie bestehen.

Eine Marktexpertin von der SS WealthStreet bemerkt, dass die nachlassende geopolitische Risikoprämie zuletzt zu einem Rückgang der Ölpreise geführt hat, da keine bedeutende Unterbrechung der Ölversorgung stattfand. Dennoch warnt sie vor der Fragilität der geopolitischen Lage und betont, dass jede Eskalation den aktuellen Trend schnell umkehren könnte.

Die Marktbeobachter von der ANZ teilen diese Ansicht und weisen auf die Einführung neuer Sanktionen gegen den iranischen Ölsektor hin, die von den USA beschlossen wurden. Diese Sanktionen zielen darauf ab, die bereits bestehenden Restriktionen auf ausländische Häfen, Schiffe und Raffinerien auszuweiten, die iranisches Rohöl verarbeiten oder versenden. Auch Europa hat sich auf eine Ausweitung der Sanktionen gegen den Iran geeinigt, wie der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell bekanntgab.

Es gibt jedoch berechtigte Zweifel, ob diese Massnahmen tatsächlich Auswirkungen auf den Markt haben werden, da der Iran trotz jahrelanger Sanktionen seine Ölexporte stetig ausweiten konnte, insbesondere mit Unterstützung aus China. Die ANZ erwartet aufgrund dieser Unsicherheiten eine erhöhte Volatilität in nächster Zeit.

Heute Morgen starten die Preise leicht höher in den Tag. Insgesamt bleibt die fundamentale Einschätzung leicht bullish.

Börsendaten 23.04.2024 um 08:32 Uhr
ICE-Gasoil MAI: 783.75$
ICE-Brent JUN: 87.21$
NY-Rohöl WTI JUN: 82.08$
US-Dollar/CHF: 0.9128
Rheinfracht nach Basel: 16.00

Ein neues Einkaufsfenster geöffnet

Nach dem Aufschrecken am Freitagmorgen haben sich die Ölbörsen weiter beruhigt, da Israel und der Iran vorerst keine weiteren Eskalationen planen. Die Marktteilnehmer rücken wieder das allgemeine wirtschaftliche Umfeld in den Fokus.

Der plötzliche Preisanstieg am Freitagmorgen, ausgelöst durch die ersten Berichte über Israels Vergeltungsschlag, hat sich schnell wieder normalisiert. Viele gehen davon aus, dass beide Angriffe eher als „Show“ dienten, um das Gesicht zu wahren, ohne einen echten Konflikt zu riskieren.

„Ökonomische Bedenken sorgen erneut für Druck auf dem Rohölmarkt“, sagt die Ölmarktexpertin Tina Teng. Die Preise stehen aufgrund hoher Lagerbestände in den USA und einer restriktiven Geldpolitik der Fed, die den Dollar stützt, unter Druck.

Am Freitag warnte Austan Goolsbee, Präsident der Chicagoer Federal Reserve, vor einer längeren Phase hoher Zinsen und einer möglichen Inflationsstagnation. Diese Aussage steht im Einklang mit anderen Äusserungen von US-Notenbankern, die sich vorerst zurückhaltend zu Zinssenkungen äusserten.

Die Ölpreise könnten unter dem erwarteten Nachfragerückgang aufgrund hoher Zinsen und den starken Lageraufbauten bei Rohöl leiden, wie vom DOE letzte Woche berichtet. Ob sich die US-Sanktionen auf den iranischen Handel auswirken werden, bleibt abzuwarten, sagt auch Warren Patterson von der ING Groep NV.

In der kommenden Woche werden die Anleger neben der geopolitischen Lage auch auf Konjunkturdaten wie den PCE-Kernpreisindex achten, der als wichtiger Inflationsindikator für die Fed gilt und möglicherweise Hinweise auf zukünftige Zinssenkungen geben könnte.

Börsendaten 22.04.2024 um 08:48 Uhr
ICE-Gasoil MAI: 769.50$
ICE-Brent JUN: 86.21$
NY-Rohöl WTI MAI: 82.235
US-Dollar/CHF: 0.9114
Rheinfracht nach Basel: 16.00

Israel greift Iran an, Spannungen auf dem Höhepunkt

Die Preise an den Ölbörsen zeigen nach wie vor eine hohe Sensibilität gegenüber neuen geopolitischen Entwicklungen im Nahen Osten. Dies wurde heute Morgen deutlich, als Israel einen bereits zuvor angedrohten Vergeltungsschlag durchgeführt hat. Berichten zufolge führte Israel eine Militäroperation im Iran durch, wobei eine oder mehrere Raketen israelischer Herkunft ein Ziel im Iran angriffen. Es gibt vorerst keine Berichte über entstandene Schäden, und weder Israel noch das US-Verteidigungsministerium haben sich bisher dazu geäussert.

Irans Staatsmedien wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück und betonten, dass es sich nicht um eine grossangelegte Attacke handelte. Stattdessen wurden „einige kleine Flugobjekte“ am Himmel von Isfahan gesichtet und abgewehrt, wie eine Reporterin des staatlichen Fernsehens berichtete. Der Luftverkehr wurde wieder aufgenommen. Die iranische Regierung wies auch Berichte über eine Einberufung einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats des Landes zurück.

Analysten wie Warren Patterson von der ING Groep NV erklären den deutlichen Preisanstieg als Reaktion auf die Meldungen und prognostizieren, dass der Markt wahrscheinlich eine höhere Risikoprämie einpreisen wird, je nach Art der Angriffe. Helima Croft und Kollegen von RBC Capital Markets LLC wiesen bereits vor den Berichten über den vermuteten Gegenschlag Israels auf das gestiegene Risiko hin, dass der Konflikt eskaliert und die Ölversorgung in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.

Angesichts dieser jüngsten geopolitischen Entwicklungen sind die Bedenken hinsichtlich der Zinsentwicklung in den USA vorübergehend in den Hintergrund gerückt. Da für den Rest des Tages keine bedeutenden Konjunkturindikatoren aus den USA veröffentlicht werden, dürften die Marktteilnehmer ihr Hauptaugenmerk weiterhin auf den Nahostkonflikt richten, insbesondere mit Blick auf das bevorstehende Wochenende.

Sinkende Ölpreise sind ein grosses Paradoxon

Die Börsenbewegungen der aktuellen Woche lassen sich mit fundamentalen Argumenten nicht mehr erklären. Sind die aktuellen Aussichten alles andere als rosig und eindeutig bullish, hat die Produktepallette doch unverhältnismässig viele Federn gelassen.

Eine Erklärung könnte sein, dass von Tradern in den letzten Wochen bereits eingepreiste geopolitische Risikoprämien wieder ausgepreist wurden, da der Markt die Möglichkeit einer israelischen Vergeltung für den iranischen Angriff ausgeschlossen hat.

Auf der anderen Seite wirkt die erneut aufgeschobene Zinswende in den USA preisdämpfend auf die Ölfutures, da die Marktteilnehmer negative Auswirkungen auf die Konjunktur und die Ölnachfrage erwarten.

Die Sicherheitspolitik der Welt steht in Schieflage. Die NZZ hat einen lesenswerten Artikel dazu verfasst!

«Schweres Artilleriefeuer in der Ukraine und in Gaza, Raketen gegen Containerfrachter im Roten Meer, Flottenaufmärsche vor Taiwan, Kriegsvorbereitungen in Nordkorea. Überall auf der Welt brennt es, man muss die Punkte nur noch verbinden. Stehen wir vor dem dritten Weltkrieg? Oder hat er in Wahrheit schon begonnen, und wir werden es erst im Nachhinein erkennen?» https://www.nzz.ch/international/kommt-es-zum-dritten-weltkrieg-ld.1814587

Wenn man versucht das grosse ganze zu überblicken, merkt man schnell wie verzwickt und versponnen die Situation ist. Man kann nicht einfach einzelne Faktoren und Geschehnisse herauspicken und daraus eine Vorhersage zur Entwicklung der Ölpreise spinnen. Es sind zu viele Einflüsse, welche momentan eingepreist werden. Und sobald man es geschafft hat, sich einen Überblick aus der Vogelperspektive zu verschaffen und die grossen Zusammenhänge zu verstehen, merkt man, wie unwichtig die Ölpreise doch aktuell sind.

Börsendaten 18.4.2024 um 8:45

ICE-Gasoil Mai: 790.50

ICE-Brent Juni: 87.37

NY-Rohöl WTI Mai: 87.72

US-Dollar/CHF: 0.9091

Rheinfracht nach Basel: 16.00

Rheinfracht nach Basel weiterhin auf gutem Niveau

Die Rheinfracht nach Basel bleibt unverändert. Die Nachfrage nach freiem Schiffsraum ist belebter. Die Wasserpegel des Rheins sind momentan auf dem Niveau der letzten Tage. Aktuell beträgt der KAUB-Pegelstand 204.cm. In den nächsten Tagen rechnet man aufgrund der Niederschläge mit ansteigenden Wasserständen.

Der Kurs des US-Dollars zum Schweizer Franken bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Aktuell liegt er bei 0,9104 US-Dollar pro Schweizer Franken. Prognosen deuten darauf hin, dass im Juli 2024 sogar ein Höchstwert von 0,97 Schweizer Franken erreicht werden könnte, während der Mindestwert für November 2024 auf 0,86 Schweizer Franken geschätzt wird. Ein starker Dollar hat einen negativen Einfluss auf die Ölpreise.

Die Ölfutures notieren heute Morgen weicher, nach einem erfolglosen Aufwärtstest von Dienstag. Hierbei dürften eher die bearishen US-Ölbestandsdaten des API belasten. Insbesondere die landesweiten Rohölvorräte der USA sollen laut dem Interessenverband deutlich stärker zugenommen haben als von den Analysten erwartet, während bei den Benzin- und Destillatbeständen Rückgänge verzeichnet wurden. Aufgrund der schwächeren Ölfutures zeichnet sich mittlerweile rein rechnerisch wieder Abwärtspotenzial bei den Inlandspreisen ab, insbesondere im Vergleich zu den Erhebungspreisen von gestern Vormittag.

Börsendaten 17.04.2024 um 08:52

ICE-Gasoil MAI: 812.00
ICE-Brent JUN: 89.68$
NY-Rohöl WTI MAI: 84.97$
US-Dollar/CHF: 0.9104

Rheinfracht nach Basel: 16.00

Ölpreise steigen leicht aufgrund anhaltender Spannungen im Nahen Osten

Die Ölpreise verzeichneten am Dienstag einen leichten Anstieg. Die jüngsten Entwicklungen im Konflikt zwischen dem Iran und Israel haben zu einer gewissen Unsicherheit geführt, was die Investoren dazu veranlasst, auf mögliche Auswirkungen auf die Ölversorgung in der Region zu achten.

Am Montag hatte sich zunächst eine gewisse Erleichterung breitgemacht, als ein unmittelbarer Vergeltungsschlag auf den Angriff des Irans am Wochenende ausblieb. Jedoch äusserten hochrangige israelische Militärvertreter zuletzt, dass eine Reaktion auf den Angriff unumgänglich sei. Premierminister Benjamin Netanyahu betonte die Notwendigkeit einer klugen Antwort auf den Raketenangriff und liess verlauten, dass der Iran nervös auf eine mögliche Gegenreaktion seitens Israels warten müsse.

Trotz der Unsicherheit über den Zeitpunkt und das Ausmass einer potenziellen Antwort Israels bleibt die Marktstimmung von Besorgnis geprägt, dass es zu bedeutenden Unterbrechungen in der Ölinfrastruktur der Region kommen könnte.

Zusätzlich zu den geopolitischen Entwicklungen im Nahen Osten werden die Anleger heute Abend auch die API-Bestandsdaten aus den USA sowie einige US-Konjunkturdaten im Auge behalten, die Auswirkungen auf die Zinspolitik haben könnten.

Insgesamt bleibt die fundamentale Ausgangslage für den Ölmarkt eher bullish.

Börsendaten 16.04.2024 um 08:00 Uhr

ICE-Gasoil MAI: 821.50 $

ICE-Brent JUN: 90.35 $

NY-Rohöl WTI MAI: 85.68 $

US-Dollar/CHF: 0.9134

Rheinfracht nach Basel: 16.00

Trotz Nahost-Spannungen bleiben Ölpreise vorerst stabil

Der erwartete Kursanstieg nach den Geschehnissen am Wochenende blieb am Montag aus, da Israel nicht unmittelbar auf den Iran reagierte und die Risikoprämie deutlich fiel.

Am Samstag griff der Iran erstmals von seinem Territorium aus Israel an, indem Drohnen und Raketen abgefeuert wurden. Die meisten wurden jedoch noch vor dem Eintritt in den israelischen Luftraum abgefangen, was die Schäden begrenzte. Dieser Angriff war bereits erwartet und teilweise vom Iran angekündigt worden.

Eine Entspannung in der Nahostregion, wo ein Drittel des weltweiten Ölverbrauchs stattfindet, ist jedoch nicht in Sicht. Dennoch scheinen weder der Iran noch Israel Interesse an einer weiteren Eskalation zu haben. Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen bezeichnete die Situation nun als „abgeschlossen“, und Israel hat vorerst eine Entscheidung über eine Antwort auf die Angriffe vertagt.

Obwohl eine kriegsbedingte Unterbrechung der Ölversorgung aus der Region bisher vermieden wurde, könnten die aktuellen Ereignisse dennoch Auswirkungen auf die Ölbörsen haben. Es ist wahrscheinlich, dass die Sanktionen gegen den Iran verschärft werden, und die Gefahr besteht weiterhin, dass der Iran die Strasse von Hormus blockiert, einen wichtigen Öltransportweg aus der Golfregion.

Bei der ING wird angenommen, dass die USA möglicherweise erneut Öl aus den Notreserven freigeben könnten, während die OPEC eine Sanktionsverschärfung möglicherweise auffangen könnte. Derzeit verfügt das Förderbündnis über eine Reservekapazität von mehr als 5 Millionen Barrel pro Tag. „Im Falle eines deutlichen Preisanstiegs aufgrund von Angebotseinbussen könnte die Gruppe versuchen, einen Teil dieser Reservekapazität auf den Markt zu bringen. Angesichts der Gefahr einer Nachfrageeinbusse wird die OPEC bestrebt sein, zu verhindern, dass die Preise zu stark steigen“, so die ING-Analysten. Die geopolitischen Risiken bleiben hoch und das Abwärtspotenzial an den Ölbörsen ist begrenzt.

Börsendaten 15.04.2024 um 08:45 Uhr

ICE-Gasoil MAI: 826.75$

ICE-Brent JUN: 89.92$

NY-Rohöl WTI MAI: 85.12$

US-Dollar/CHF: 0.9131

Rheinfracht nach Basel: 16.00

Aktuelle Entwicklungen auf dem Rohölmarkt

Aktuell zeigen sich die Rohölpreise auf wöchentlicher Basis leicht rückläufig, nachdem sie in den vorherigen Wochen teils deutlich angestiegen waren. Selbst über den psychologisch bedeutsamen Preisniveaus von 90 Dollar für Brent und 85 Dollar für WTI scheinen geopolitische Risiken derzeit keinen signifikanten Auftrieb mehr zu geben.

Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass der Konflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen bislang nicht auf weitere Regionen des Nahen Ostens ausgedehnt wurde, was das Ölangebot wenig beeinträchtigte. Es wurde befürchtet, dass der Iran als Vergeltung für den mutmasslichen Angriff auf die iranische Botschaft in Damaskus durch Israel einen direkten Gegenschlag gegen Israel ausführen könnte, jedoch ist dies bislang nicht geschehen.

Stattdessen wird aus Insider-Kreisen berichtet, dass der Iran vermeiden möchte, dass der Vorfall zu einem grösseren Konflikt eskaliert. Diese Gerüchte sind jedoch noch nicht offiziell bestätigt. Die Analystin Charu Chanana von Saxo Capital Markets prognostiziert, dass die Gefahr einer Beteiligung des Irans vorerst die Rohölpreise weiter nach oben treiben könnte. Sie warnt jedoch auch davor, dass die jüngste Preiserhöhung möglicherweise einer Konsolidierung oder Umkehr unterliegen könnte, falls weitere Eskalationen der geopolitischen Risiken vermieden werden.

Die Erwartungen hinsichtlich der Zinsentwicklung in den USA haben diese Woche den Anstieg der Rohölpreise gebremst. Nach einem Anstieg der Verbraucherpreisinflation in den USA im März erwarten nur noch wenige Marktteilnehmer oder Analysten eine Zinssenkung im Juni. Auch der Juli wird von vielen als unwahrscheinlicher Zeitpunkt angesehen. Dies könnte sich negativ auf die Konjunktur und die Ölnachfrage in den USA auswirken. Im Gegensatz dazu signalisierte die EZB nach ihrer jüngsten Ratssitzung eine mögliche Zinssenkung im Juni.

Auf der Angebotsseite bleibt die OPEC+ und ihre Produktionskürzungen im Fokus. Die für das erste Quartal vereinbarten zusätzlichen Produktionskürzungen wurden vorerst nur bis zum Ende des zweiten Quartals verlängert. Der gestern veröffentlichte Monatsbericht der OPEC zeigt, dass die Partner der Produzentenallianz insgesamt ihre Kürzungsvorgaben einhalten, jedoch produzierte der Irak im März weiterhin deutlich mehr als vereinbart. Die Internationale Energieagentur (IEA) wird ebenfalls ihren aktuellen Monatsbericht veröffentlichen, nachdem sie in ihrem letzten Bericht für 2024 erstmals ein Angebotsdefizit prognostiziert hatte, sofern die OPEC+ bis zum Jahresende an ihren Produktionskürzungen festhält.

Börsendaten 12.04.2024 um 08:35 Uhr
ICE-Gasoil MAI: 829.75$
ICE-Brent JUN: 90.50$
NY-Rohöl WTI MAI: 85.89$
US-Dollar/CHF: 0.9113
Rheinfracht nach Basel: 16.00

Extreme Bewegung

Der gestrige Tag war durch extreme Bewegung an den Märkten geprägt. Gasoil schwankte 15 Dollar pro Tonne. Zuerst gemächlich rauf, dann steil runter und dann wieder mit Anlauf nach oben.

Auch der US-Dollar hat gestern gegen 14 Uhr mehrere Treppenstufen aufs Mal genommen und ist von 0.9025 auf 0.9138 geklettert. Grund dafür war wohl die Pressekonferenz von EZB Rats-Präsidentin Christine Lagarde. Die kommunizierten Zinssenkungen haben einen grossen Einfluss auf die US Leitwährung. Eine erste Anpassung bereits im Mai ist allerdings unwahrscheinlich. Die Trader preisen die Erwartungen trotzdem in den Kurs ein.

Die ukrainischen Angriffe auf die russische Öl-Infrastruktur in den letzten Tagen werden ebenfalls Folgen für den Weltmarkt haben. Wenn nun Russland noch viel rücksichtsloser das Öl als geopolitische Waffe einsetzen sollte, könnte das der Westen im bevorstehenden Winterhalbjahr zu spüren bekommen. Stark steigende Ölpreise könnten die Konjunktur abwürgen, sie würden auch die Bekämpfung der Inflation durch die Notenbanken erschweren, um nur zwei drohende Schwierigkeiten zu nennen.

Die vor wenigen Wochen noch äusserst attraktiven Terminpreise, sind aktuell kein Thema mehr. Zumindest nicht mehr in dem Ausmass, wie bis anhin. Die Hoffnung auf eine bessere Versorgungslage wurde noch nicht begraben, aber stark eingedämmt. Waren vor wenigen Wochen die Preise mit Auslieferung Spätsommer oder Frühherbst noch mehrere Franken tiefer als die prompten Frontmonate, verursachen die weltweiten Angebotssorgen und das russische Säbelrasseln eine defensive Stimmung an den Terminbörsen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nicht allzu viel zu sagen ist. Die Situation ist verzwickt und Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht.

Börsendaten 11.4.2024 um 8:50

ICE-Gasoil Apr: 844.50

ICE-Brent Juni: 90.39

NY-Rohöl WTI Mai: 86.10

US-Dollar/CHF: 0.9140

Rheinfracht nach Basel: 16.00