OPEC+ Sitzung dominiert, während andere Faktoren vorerst übersehen werden
Vor der heutigen OPEC+ Sitzung bleiben die Ölpreise leicht fester, obwohl das Ergebnis des Meetings noch ungewiss ist. Gerüchte kursieren, dass möglicherweise über eine Verschärfung der bestehenden Förderkürzungen diskutiert wird, wie es gestern aus Insiderkreisen verlautete.
Es scheint, dass Saudi-Arabien darauf gedrängt hat, die bestehenden Förderkürzungen weiter zu verlängern. Seit dem Sommer trägt das Land den Grossteil dieser Kürzungen durch zusätzliche Reduzierungen von 1 Million Barrel pro Tag. Allerdings stiess Saudi-Arabien auf Widerstand von Ländern wie Angola und Nigeria, die sich energisch gegen ihre festgelegten Förderquoten wehrten. Eine Einigung schien bisher in diesem Streit nicht in Sicht zu sein.
Dennoch gibt es laut Warren Patterson von der ING Bank „eine zunehmende Erwartung, dass die OPEC+ möglicherweise stärkere Kürzungen bei der Ölförderung vornehmen könnte“. Er warnt jedoch davor, dass diese wachsende Erwartung ein Abwärtsrisiko für den Ölmarkt darstellen könnte, falls die OPEC+ später im Tagesverlauf enttäuschen sollte.
Mit dem OPEC+ Fokus übersehen Marktteilnehmer derzeit nahezu alle anderen marktrelevanten Faktoren, wie Yeap Jun Rong von der IG betont. Der Countdown zum bevorstehenden OPEC+-Treffen bleibt der zentrale Dreh- und Angelpunkt für die Ölpreise, wobei bearishe Nachrichten vorerst unbeachtet bleiben. Rong verweist auf gestrige DOE-Daten und enttäuschende Konjunkturdaten aus China, merkt jedoch an, dass beide Meldungen keine nachhaltigen Preiseinbussen verursacht haben.
Börsendaten 30.11.2023 um 09:15
ICE-Gasoil NOV: 832.50
ICE-Brent JAN: 83.75$
NY-Rohöl WTI DEZ: 78.48$
US-Dollar/CHF: 0.8730
Rheinfracht nach Basel: 44.25
Alle Augen sind auf die OPEC+ gerichtet
Die OPEC+ und ihre bevorstehende Vollversammlung sind weiterhin ein viel diskutiertes Thema, insbesondere nach den gestrigen Spekulationen über eine erneute Verschiebung. Offenbar konnte bisher noch keine Einigung mit einigen afrikanischen Produzentenländern erzielt werden, die gegen ihre niedrigen Förderquoten protestieren.
„Alle Blicke richten sich auf die OPEC+ und die Aussichten für die Nachfrage zum Jahresende“, sagt Hiroyuki Kikukawa von Nissan Securities. „Es wird erwartet, dass der WTI-Preis noch eine Weile um die 76 US-Dollar schwanken wird, mit einer Bandbreite von jeweils 5 Dollar nach oben und unten, es sei denn, die OPEC+ erhöht ihre Produktionskürzungen signifikant“, kommentiert der Analyst.
Zusätzlich hat der schwache Dollar einen positiven Einfluss auf die Ölbörsen und war auch gestern massgeblich für den Preisanstieg an den Börsen ICE und NYMEX verantwortlich. Der Greenback hat inzwischen den tiefsten Stand seit August erreicht, da sich die Anzeichen für ein Ende des Zinsstraffungszyklus der Fed verdichten. An den Devisenmärkten werden sogar bereits erste Zinssenkungen für das Frühjahr 2024 eingepreist. Infolgedessen gibt der Dollar nach und beflügelt im Gegenzug die Ölpreise, da ein günstiger Dollar die Futures für Investoren attraktiver macht.
Während die Marktteilnehmer nach dem gestrigen eher positiven API-Bestandsbericht nun heute gespannt auf das offizielle Zahlenwerk des DOE warten, halten sich aus fundamentaler Sicht die positiven und negativen Faktoren die Waage. Aufgrund der gesteigerten Unsicherheit im Rahmen des OPEC+ Meetings muss jedoch auch heute mit erhöhter Volatilität gerechnet werden. Bei den Inlandspreisen überwiegen heute aufgrund des Kursverlaufs bei ICE Gasoil leichte Preisabschläge im Vergleich zu gestern Vormittag.
Börsendaten 29.11.2023 um 08:47
ICE-Gasoil DEZ: 825.75
ICE-Brent JAN: 81.71$
NY-Rohöl WTI JAN: 76.51$
US-Dollar/CHF: 0.8780
Rheinfracht nach Basel: 43.75
Marktteilnehmer warten auf klare Signale
Die Ölpreise für die Rohölsorten Brent und WTI sind kurz vor der nächsten Sitzung der OPEC und ihrer Partner unter die psychologisch wichtigen Niveaus von 80 Dollar bzw. 75 Dollar pro Barrel gefallen. Mit Spannung wird erwartet, ob die Allianz sich darauf einigen wird, den Markt mit gemeinschaftlichen Massnahmen zu stabilisieren oder ob Saudi-Arabien weiterhin freiwillige Zusatzkürzungen im Alleingang vornehmen wird.
Angesichts sich abschwächender Fundamentaldaten und einer insgesamt schlechten Marktstimmung prognostiziert die Eurasia Group, dass die OPEC+ möglicherweise gezwungen sein könnte, zusätzliche Reduzierungen der Fördermengen anzukündigen. Analysten warnen, dass jede Entscheidung, die nicht mindestens eine 1 Million B/T-Kürzung vorsieht, die Ölpreise auf knapp über 70 Dollar drücken könnte.
Vishnu Varathan von der Mizuho Bank betont, dass es für Saudi-Arabien herausfordernd sein könnte, die übrigen Produzenten der OPEC+ von weiteren Kürzungen zu überzeugen. Dennoch sollten die Bären unter den Öltradern die Entschlossenheit der Saudis nicht unterschätzen, so Varathan. Einige Analysten gehen davon aus, dass Saudi-Arabien seine freiwilligen Zusatzkürzungen von einer Million B/T höchstwahrscheinlich verlängern wird.
Vor der OPEC+ Entscheidung stehen zunächst die nächsten US-Ölbestandsberichte von API und DOE an. Der API-Bericht, der nur die reinen Bestandsveränderungen enthält, wird heute um 22:30 Uhr erwartet. Besonderes Augenmerk liegt auf dem offiziellen Bericht des US-Energieministeriums am Mittwochnachmittag, insbesondere hinsichtlich der Nachfragedaten, da der Thanksgiving-Feiertag die Nachfrage in der aktuellen Berichtswoche beeinflusst hat. Die Marktteilnehmer werden gespannt darauf achten, wie diese Berichte die kurzfristige Entwicklung der Ölpreise beeinflussen könnten.
Börsendaten 28.11.2023 um 08:52 Uhr
ICE-Gasoil DEZ: 813.25$
ICE-Brent JAN: 80.04$
NY-Rohöl WTI DEZ: 74.92$
US-Dollar/CHF: 0.8807
Rheinfracht nach Basel: Fr. 43.25/to
Preisfaktoren abhängig von der bevorstehenden OPEC+-Sitzung
Während der Schlusszeitpunkt des US-Rohölkontrakts WTI am Freitag leicht unter dem Eröffnungspreis von Montag lag, verzeichnete Brent einen marginal höheren Preis im Vergleich zum Beginn der vergangenen Woche.
Ob Brent in dieser Woche einen Preisanstieg verzeichnen kann, hängt wesentlich vom Ergebnis des nächsten OPEC+-Meetings ab, das nach einer Verzögerung nun am Donnerstag per Videokonferenz stattfinden soll. Ende letzter Woche gab es Anzeichen dafür, dass es zu einem Kompromiss bezüglich der Differenzen innerhalb des Bündnisses kommen könnte, insbesondere hinsichtlich der Produktionsgrenzen für einige afrikanische OPEC-Mitglieder. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die OPEC und ihre Partner auch diese Woche für Überraschungen sorgen werden.
Analystin Caroline Bain von Capital Economics prognostiziert: „Wir gehen davon aus, dass es zu einer Einigung kommen wird, nicht zuletzt, weil kein Mitglied ein Interesse daran hat, einen Preisverfall auszulösen.“ Sie fügt hinzu: „Wenn unsere Prognose zutrifft, werden die Ölpreise durch die Verlängerung der freiwilligen Kürzungen (Saudi-Arabiens und Russlands) auf dem aktuellen Niveau gestützt.“
Hinsichtlich der Nachfrage verstärkten schlechter als erwartete Daten zu den Gewinnen der chinesischen Industrie heute Morgen erneut die Bedenken über die Entwicklung der Nachfrage des zweitgrössten Ölverbrauchers der Welt. Abgesehen davon warten die Marktteilnehmer gespannt auf den wöchentlichen Ölbestandsbericht der US-Regierung, der wie üblich am Mittwoch um 16:30 Uhr veröffentlicht wird. Sollte dieser für die Woche mit dem Thanksgiving-Feiertag im Hinblick auf die US-Nachfrageentwicklung enttäuschen, könnte dies einen weiteren bearishen Impuls für die Ölfutures bedeuten.
Börsendaten 27.11.2023 um 09:50
ICE-Gasoil NOV: 812.25
ICE-Brent JAN: 80.23$
NY-Rohöl WTI DEZ: 75.12$
US-Dollar/CHF: 0.8806
Rheinfracht nach Basel: 41.25
Ölmarkt im Black Friday Modus
Die Situation am Ölmarkt bleibt vor dem Wochenende von Unsicherheit und starken Schwankungen geprägt. Die Volatilität ist grösstenteils auf den Thanksgiving-Feiertag in den USA und die dadurch reduzierten Handelsaktivitäten zurückzuführen. Die anhaltende Unsicherheit ist weiterhin auf die OPEC+ zurückzuführen, insbesondere nach der überraschenden Verschiebung der geplanten Vollversammlung für dieses Wochenende bezüglich der Förderkürzungen.
Marktanalyst Tony Sycamore glaubt, dass die wahrscheinlichste Entwicklung eine Verlängerung der bestehenden Kürzungen ist. Jack Chambers von der ANZ ist hingegen weniger optimistisch und zweifelt daran, ob eine Einigung überhaupt noch möglich ist. Er weist darauf hin, dass die steigenden US-Ölbestände die fundamentale Entwicklung negativ beeinflussen.
Für die OPEC+ ist es entscheidend, sich zu einigen, da ein Scheitern des Abkommens allen Mitgliedsländern schaden würde. Saudi-Arabien setzt sich aktiv für Zusatzkürzungen ein, um das Preisniveau auf einem für das Königreich akzeptablen Level zu halten. Ein plötzlicher Preiseinbruch bei einem Ende der Förderkürzungen würde allen 23 Mitgliedsländern schaden.
Obwohl die Rohölfutures möglicherweise ihre Serie von Wochenverlusten beenden und einen Wochenverlust verzeichnen könnten, steuern Brent und WTI auf den zweiten Monatsverlust in Folge zu. Die Preise sind seit ihrem Höchststand im September um etwa 16 Prozent gefallen. Gründe dafür sind ein erhöhtes Angebot aus Nicht-OPEC+-Ländern, steigende US-Lagerbestände und die Abnahme der Risikoprämie aufgrund der Entspannung im Konflikt zwischen Israel und Hamas.
Fundamental betrachtet bleibt die Einschätzung weiterhin leicht bearish, obwohl die Ölbörsen am Morgen leicht zulegen. Aufgrund des geringen Handelsvolumens ist auch heute mit erhöhter Volatilität zu rechnen. Die Inlandspreise zeigen nach den gestrigen Kursschwankungen kaum Veränderungen im Vergleich zum Vortag.
Börsendaten 24.11.2023 um 09:00
ICE-Gasoil NOV: 827.00
ICE-Brent JAN: 81.49$
NY-Rohöl WTI DEZ: 76.51$
US-Dollar/CHF: 0.8841
Rheinfracht nach Basel: 43.25
Die Situation auf dem Rhein ist prekär
Das aktuell grösste Sorgenkind im Inland ist Wettergott Petrus. Zuerst ein (für den Sommer üblich) viel zu niedriger Rheinpegel in Basel, welcher die Schifffahrt beeinträchtigt. Schiffe können weniger laden, da sie sonst am Boden schleifen würden. Somit kommt weniger Öl über den Rhein in die Schweiz. Die Lager leeren sich und die Preise steigen.
Es folgt ein viel zu warmer Oktober zum Teil mit Temperaturen über 25 Grad. Im November folgen dann für die Jahreszeit viel zu grosse Regenmassen, welche den Rhein stellenweise über die Ufer treten lassen. Wassermangel ist nun kein Problem mehr. Aktueller Pegelstand heute Morgen: Knapp 5 Meter. Im Durchschnitt hatten wir dieses Jahr etwas um die 120 Zentimeter. Durch das Hochwasser wurde die Schifffahrt tagelang eingestellt. 35 Binnenfrachtschiffe steckten an der Schleuse in Iffezheim mehrere Tage fest.
Vor allem in der Deutschschweiz kommen mehr als 70 Prozent des Heizöls über den Rhein ins Inland. Die akute Mangellage lässt die Preise auf dem aktuellen Niveau stagnieren.
International macht heute vor allem die OPEC von sich reden. Die Organisation hat gestern ihr für das Wochenende geplante Treffen in Wien auf den 30. November verschoben. Laut OPEC+-Quellen konnten sich die Produzenten vor dem ursprünglich für den 26. November anberaumten Treffen nur schwer auf die Fördermengen und damit auf mögliche Kürzungen einigen.
Eigentlich hatte man am Markt schon eingepreist, dass die bestehenden Kürzungen (inklusive der freiwilligen Zusatzkürzungen einiger Länder) fortgesetzt werden sollten. Aus anderen Quellen heisst es inzwischen allerdings, dass die Unstimmigkeiten mit kleineren afrikanischen Produzenten zusammenhingen, die mit ihren Quotenzuteilungen unzufrieden seien, was die Marktteilnehmer wieder etwas beruhigen dürfte. Dennoch sorgt die Verschiebung des Meetings für Unsicherheit.
Börsendaten 23.11.2023 um 09:10
ICE-Gasoil DEZ: 823.00
ICE-Brent JAN : 81.36
NY-Rohöl WTI JAN: 76.60
US-Dollar/CHF: 0.8827
Rheinfracht nach Basel: 43.25
Ölpreise könnten weiter steigen
Während die Kontrakte für Mitteldestillate zuletzt durch saisonale Faktoren gestützt wurden und über die GD21 zurückkehrten, schien das Korrekturpotenzial bei den Rohölkontrakten nach dem Preisanstieg von Freitag und Montag weitgehend ausgeschöpft zu sein. Weder Brent noch WTI konnten gestern die Höchststände vom Montag übertreffen.
Dies liegt wahrscheinlich nicht zuletzt daran, dass die Handelswoche in den USA aufgrund des Thanksgiving-Feiertags verkürzt ist und viele amerikanische Marktteilnehmer bereits versuchen, sich auf den Tag nach dem nächsten OPEC+-Treffen vorzubereiten. Laut dem Analysten Carsten Fritsch von der Commerzbank stellen sich die Trader vor allem die Frage, ob Saudi-Arabien seine zusätzlichen Kürzungen von 1 Mio. Barrel/Tonne über das Jahresende hinaus beibehalten oder die Produktion wieder erhöhen wird.
„Diese Spekulationen dürften sich bis zum OPEC+-Treffen am Wochenende fortsetzen, so dass die Ölpreise in den kommenden Tagen durchaus weiter steigen könnten“, so Fritsch. Er weist jedoch auch gleichzeitig auf das Potenzial für Enttäuschungen bei dem Treffen hin: „Sollten die freiwillige Förderkürzung Saudi-Arabiens und möglicherweise auch die reduzierten Ölexporte Russlands über das Jahresende hinaus nur beibehalten werden, was bis vor wenigen Tagen noch als wahrscheinlichstes Szenario galt, könnte dies am Markt Enttäuschung auslösen und nach dem Treffen einen erneuten Ölpreisverfall verursachen.
Vor der OPEC+-Sitzung werden die Marktteilnehmer heute Nachmittag die offiziellen US-Ölbestandsdaten für die Woche bis zum 17. November berücksichtigen. Falls das DOE die starken Aufbauten bei den US-Rohölbeständen bestätigt, die das API Dienstagnacht gemeldet hat, könnte dies WTI und letztendlich auch Brent einen neuen bearishen Impuls geben. Allerdings könnte aufgrund des bevorstehenden Thanksgiving-Wochenendes die Nachfrage in der vergangenen Woche gestiegen sein, was einen stärkeren Preisrückgang ebenso verhindern könnte wie eine Bestätigung der vom API gemeldeten Bestandsabbauten bei Benzin und Destillaten.
Börsendaten 22.11.2023 um 08:52
ICE-Gasoil DEZ: 837.75
ICE-Brent JAN: 82.55$
NY-Rohöl WTI JAN: 77.87$
US-Dollar/CHF: 0.8837
Rheinfracht nach Basel: 40.25
OPEC-Kürzungen weiterhin im Fokus der Marktteilnehmer
Seit dem Erreichen des Jahreshochs Ende September bei 96,74 Dollar hat Brent einen beträchtlichen Wertverlust verzeichnet. Der Abwärtstrend führte die Rohölsorte auf ein Tief von 76,60 Dollar, was einem Rückgang von -20,8% entspricht. Trotz einer Erholung in den letzten beiden Handelstagen auf über 80 Dollar bleibt ein deutliches Minus bestehen.
Ein Blick auf die Commitments of Traders (COT) verdeutlicht die veränderten Marktbedingungen seitdem. Im Fall von WTI haben die Long-Positionen, also Wetten auf steigende Preise, deutlich abgenommen und erreichen den niedrigsten Stand seit Juli. Gleichzeitig haben die Short-Positionen, also Wetten auf fallende Preise, den höchsten Stand seit Juli erreicht.
Die zunehmend bearishe Stimmung am Markt wird durch weitere Anzeichen verstärkt. Die bisher vorherrschende Backwardation-Konstellation, die in diesem Jahr zu beobachten war, hat sich zuletzt abgeschwächt. Bei Futures mit kurzen Laufzeiten zeigt sich vereinzelt sogar bereits ein Contango, was als bearisches Signal interpretiert wird. Contango wird als bearisches Signal betrachtet, da es darauf hinweist, dass die Marktteilnehmer erwarten, dass die Preise in Zukunft höher sein werden als der aktuelle Spotpreis. Dies kann auf einen möglichen Überangebot am Markt hindeuten.
Die OPEC nimmt diese Entwicklungen ebenfalls zur Kenntnis und steht insbesondere vor dem Hintergrund ihres bevorstehenden Treffens am Wochenende unter Druck, bei dem die Diskussion über Produktionsquoten im Fokus steht. Die möglichen pessimistischen Auswirkungen einer Rezession im Jahr 2024 und einer damit verbundenen Nachfrageschwäche bei Öl verstärken die Herausforderungen für die OPEC. Die Gruppe wird voraussichtlich versuchen, die Preise zu stabilisieren, wobei eine Fortsetzung der aktuellen Kürzungen als wahrscheinlich gilt. Die Frage, ob eine zusätzliche Reduzierung darüber hinaus möglich ist, bleibt unsicher, jedoch nicht vollständig ausgeschlossen. Daher liegt der Fokus der Marktteilnehmer vor allem auf dem bevorstehenden OPEC-Meeting und den entsprechenden Kommentaren im Vorfeld.
Die fundamentale Marktlage deutet derzeit eher auf eine bearishe Situation hin, wobei es wahrscheinlich ist, dass sich Trader zurückhalten, bis die OPEC ihre Entscheidungen öffentlich gemacht hat.
Börsendaten 21.11.2023 um 08:44 Uhr
ICE-Gasoil DEZ: 818.75$
ICE-Brent JAN: 81.82$
NY-Rohöl WTI JAN: 77.33$
US-Dollar/CHF: 0.8834
Rheinfracht nach Basel: 35.75
Anspannung hinsichtlich der bevorstehenden produktionspolitischen Entscheidungen
Zu Beginn der Woche zeigen die Preise erneut einen Aufwärtstrend, wobei Brent und WTI bereits leicht über die Höchststände vom Freitag gestiegen sind.
Das Hauptinteresse der Trader hat sich mittlerweile vom Nachfrageaspekt auf das Angebot verlagert. In dieser Woche steht das Treffen am Sonntag der OPEC und ihrer Partner im Fokus, bei dem Marktteilnehmer versuchen werden, die produktionspolitischen Entscheidungen der Allianz vorherzusehen und entsprechend einzupreisen.
Warren Patterson von der ING Groep NV äussert die Erwartung, dass Saudi-Arabien und Russland voraussichtlich ihre freiwilligen Kürzungen bis Anfang 2024 verlängern werden. Jedoch bleibt unklar, ob die breitere OPEC+-Gruppe zusätzliche Kürzungen vornehmen wird, so Patterson. Goldman Sachs geht im Basisszenario davon aus, dass die Produktionskürzungen der OPEC+ bis 2024 beibehalten werden, schliesst jedoch nicht aus, dass weitere Kürzungen erfolgen könnten, da Lagerbestände überraschend hoch sind und spekulative Positionen abnehmen.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA verstärkten zusätzlich die Hoffnung auf eine Zurückhaltung der Fed bei weiteren Zinsanhebungen, führten jedoch gleichzeitig zu weiteren Sorgen hinsichtlich der Nachfrage. Analysten erwarten, dass die US-Regierung bei niedrigen Preisen die strategischen Reserven auffüllen könnte, aber die Auswirkungen auf die Preise sind ungewiss.
Börsendaten 20.11.2023 um 08:47
ICE-Gasoil NOV: 805.00
ICE-Brent JAN: 81.32$
NY-Rohöl WTI DEZ: 76.49$
US-Dollar/CHF: 0.8841
Rheinfracht nach Basel: 35.75
Preisrutsch auf 4-Monatstiefs – wird eine Ausweitung der Förderkürzungen die Ölpreise stabilisieren?
Am letzten Handelstag der Woche deuten die Anzeichen darauf hin, dass Brent und WTI ihren vierten wöchentlichen Verlust in Folge verzeichnen werden. Die Futures für Rohöl bleiben weiterhin unter Druck und erreichten gestern den niedrigsten Stand seit vier Monaten. Diese Entwicklung wird durch Bedenken hinsichtlich der globalen Nachfrage, trotz eines robusten Angebots und gestiegener Rohölbestände in den USA, vorangetrieben.
Trotzdem argumentieren die meisten Marktbeobachter und Experten, dass der gestrige Preisrückgang wahrscheinlich übertrieben war. Die Meinung, dass es kaum neue fundamentale Entwicklungen gab, die diese Bewegung erklären könnten, wird von Akteuren wie der ING vertreten.
Experten weisen darauf hin, dass die Ölbörsen aktuell stark stimmungsgesteuert sind: „Die Stimmung ist negativ, die Charts sind negativ. Es wird einiges nötig sein, um diese Stimmung zu ändern – und bis dahin werden die Anleger so lange nach unten spekulieren, bis sie merken, dass sie es übertrieben haben“.
Möglicherweise könnte die OPEC+ dazu beitragen, die Marktstimmung zu drehen, da die nächste Vollversammlung der Organisation näher rückt. Obwohl es umfangreiche Förderkürzungen gibt, die seit dem Sommer durch freiwillige Reduzierungen Saudi-Arabiens um 1 Million Barrel pro Tag unterstützt werden, sind die Ölpreise in den letzten Wochen stetig gesunken.
Die Mitglieder der OPEC+ dürften mit diesem Preisverfall unzufrieden sein, da sie eigentlich ein Preisniveau von 80 bis 90 US-Dollar pro Barrel Brent anstreben. Eine Verlängerung und möglicherweise sogar eine Ausweitung der Förderkürzungen werden daher immer wahrscheinlicher. Die ING kommentiert dazu: „In den kommenden Wochen wird die Bedeutung der OPEC-Politik zunehmend steigen, da die Gruppe am 26. November in Wien zusammenkommen wird.“
Börsendaten 17.11.2023 um 08:50
ICE-Gasoil NOV: 783.00
ICE-Brent JAN: 77.44$
NY-Rohöl WTI DEZ: 72.98$
US-Dollar/CHF: 0.8886
Rheinfracht nach Basel: 35.75