Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Mit Schwung aufwärts
In der vergangenen Woche erlebten die Ölpreise an den Börsen erneut einen Anstieg, der hauptsächlich auf die Ankündigung von Saudi-Arabien und Russland zurückzuführen ist. Die beiden Länder gaben bekannt, ihre freiwillige Angebotsdrosselung bis zum Ende des Jahres fortzusetzen. Dies führte dazu, dass der Nordsee-Rohölkontrakt Brent erstmals seit Mitte November wieder Settlementpreise von über 90 Dollar pro Barrel erreichte. Der europäische Mitteldestillatkontrakt ICE Gasoil erreichte am Freitag den höchsten Stand seit dem 25. November und näherte sich der 1’000-Dollar-Marke.
Die Sorgen um die Versorgungslage bei den Ölprodukten sind ebenfalls gestiegen, aufgrund einer starken Nachfrage und begrenzter Raffineriekapazitäten. Die Ankündigung Russlands, seine Diesel-Exporte im Westen des Landes im dritten Quartal um ein Viertel zu reduzieren, sowie ein Streik in einigen australischen LNG-Anlagen liessen die Futures-Preise für Mitteldestillatkontrakte ebenfalls steigen.
Aber auch bei Rohöl bleiben die Angebotssorgen bestehen, zumal eine Einigung zwischen der Türkei und dem Irak über die Wiederaufnahme der kurdischen Rohölexporte bislang noch auf sich warten lässt. Kurzfristig könnte ausserdem das Angebot aus Libyen sinken, da die staatliche Ölgesellschaft NOC wegen eines nahenden Sturms wichtige Exporthäfen vorübergehend schliessen liess. Etwa 85 Prozent des libyschen Rohöls wird für gewöhnlich nach Europa exportiert.
Die Nachfragesorgen wurden in der vergangenen Woche eher in den Hintergrund gedrängt, auch wenn sich die Marktteilnehmer auch weiterhin Sorgen um die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und damit einhergehend der Ölnachfrage machen. Heute Morgen veröffentlichte Daten aus dem Reich der Mitte deuteten zumindest darauf hin, dass die Massnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft, die Peking in den vergangenen Wochen angekündigt bzw. ergriffen hat, erste Wirkungen zeigen.
Trader werden in dieser Woche daher gespannt sein, wie OPEC, EIA und IEA die weitere Entwicklung von Nachfrage und Angebot am weltweiten Markt einschätzen. Die aktuellen Monatsberichte von OPEC und EIA sind am Dienstag fällig, während der Bericht der IEA am Donnerstag veröffentlicht wird. Davon abgesehen wird in dieser und der kommenden Woche mit den geldpolitischen Sitzungen der EZB und der Fed wieder die Zinspolitik der beiden Notenbanken in den Vordergrund rücken.
Börsendaten 11.09.2023 um 08:36 Uhr
ICE-Gasoil SEP: 983.75$
ICE-Brent NOV: 90.46$
NY-Rohöl WTI OKT: 87.03$
US-Dollar/CHF: 0.8913
Rheinfracht nach Basel: 20.25