Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: Ölpreise im Auf und Ab

Eine Kurve zeigt auf einer digitalen Grafik die Schwankungen der Brenn- und Treibstoff-Preise

Am vergangenen Donnerstag erreichten die Ölpreise den Höhepunkt ihrer aktuellen Aufwärtsbewegung. Derzeit verzeichnen sie eine moderate Abwärtsbewegung. Die Möglichkeit eines deutlichen Angebotsdefizits wird jedoch voraussichtlich wenig Raum für grössere Abwärtsbewegungen lassen. Laut dem neuesten Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) wird die Unterversorgung voraussichtlich bis zum Herbst zunehmen, aufgrund der schrittweisen Angebotskürzungen der OPEC+.

Trotz der westlichen Sanktionen ist der Iran in der Lage, seine Ölproduktion und seinen Ölexport zu erhöhen. Es ist wahrscheinlich, dass die tatsächlichen Exportmengen die Planzahlen für dieses Jahr übertreffen werden. Zusätzlich sind die Exporte über das nigerianische Forcados-Terminal nach einer langen Pause wieder angelaufen. Die derzeitige Exportmenge aus Iran und Nigeria wirkt sich zwar positiv auf das Angebot aus, insbesondere da Saudi-Arabien und Russland ihre Angebote freiwillig reduzieren. Dennoch wird der Markt trotz dieser Mengen weiterhin ein Defizit aufweisen, wenn auch nicht mehr in dem Ausmass wie bisher angenommen.

Die Entwicklung der Nachfrage erweisen sich weiterhin schwächer als erwartet, da Chinas Wirtschaft immernoch Schwierigkeiten hat, auf die Beine zu kommen. Die treibende Kraft für die globale Ölnachfrage bleibt hinter den Erwartungen zurück, was Druck auf die Ölpreise ausübt, so die Ansicht eines Analysten von Saxo Capital Markets. Die Experten sehen das Preisband für Brent daher in diesem Quartal bei 80 bis 90 Dollar. Auch die Analysten der Eurasia Group teilen eine ähnliche Sichtweise. „Der Preisaufwärtstrend dürfte in diesem Jahr begrenzt sein, insbesondere wenn die wirtschaftliche Erholung Chinas weiterhin nachlässt und stillgelegte OPEC-Produktion freigegeben wird.“

Ein erheblicher Preisverfall aufgrund fundamentaler Gründe ist jedoch eher unwahrscheinlich, da die saudischen Produktionskürzungen weiterhin die Ursache für die knappe Versorgungslage am physischen Markt sind und die „Nachfrage in grossen Teilen Asiens und den USA solide ist“, so der Analyst Giovanni Staunovo von der UBS Group. Letztlich ist zu erwarten, dass ein grosser Preisrutsch eine Reaktion der OPEC+ Länder auslösen würde, sei es durch die Verlängerung der bestehenden Kürzungen oder zusätzliche Produktionsbeschränkungen.

Börsendaten 15.08.2023 um 08:46

ICE-Gasoil SEP: 898.00

ICE-Brent OKT : 86.50

NY-Rohöl WTI SEPT: 82.75
US-Dollar/CHF: 0.8775

Rheinfracht nach Basel: 27.25


Zur Newsübersicht