Brenn- und Treibstoffnews von volenergy: OPEC+ Treffen im Juni weiterhin im Mittelpunkt

Eine Kurve zeigt auf einer digitalen Grafik die Schwankungen der Brenn- und Treibstoff-Preise

Es zeichnet sich ab, dass der Markt langsam, aber sicher auf das bevorstehende Treffen der OPEC+ im Juni zusteuert. Die Mitglieder der Produktionsgemeinschaft bekräftigen ihre Positionen und bringen sich durch ihre Äusserungen in eine strategische Position, um ihre eigenen Interessen bestmöglich zu vertreten. Die aktuellen Kommentare deuten darauf hin, dass das OPEC+ Treffen wohl nicht reibungslos verlaufen wird. Einige Länder streben eine Erhöhung ihrer Fördermengen an, während andere ihre Quoten nicht einhalten und wieder andere für eine Verlängerung der Kürzungen plädieren, um die Ölpreise an den Börsen stabil zu halten.

Der seit der ersten Aprilhälfte etablierte Abwärtstrend deutet jedoch darauf hin, dass eine Lockerung der Kürzungen im Juni unwahrscheinlich ist. Eine Verlängerung gilt als wahrscheinlich, jedoch bleibt die genaue Dauer offen. Auch die Frage der Neuregulierung der Quoten wird im Fokus stehen, sodass eine Verlängerung um weniger als 3 Monate in Betracht gezogen wird, um das System zeitnah zu überprüfen.

Bevor es jedoch bei der OPEC zur Sache geht, werden die Trader heute die Zahlen des DOE im Auge behalten. Hier zeichnen sich bullishe Daten ab, nachdem das API gestern Nacht Rückgänge bei Benzin und Rohöl verzeichnete. Analyst Robert Yawger von Mizuho betrachtet insbesondere den Benzinmarkt als entscheidend. „Die Gesundheit des Marktes hängt von der Stärke bei Benzin ab“, erklärt Yawger, der auf einen Rückgang der Bestände in dieser Kategorie setzt. Als Beleg für eine starke Ölnachfrage und die Rechtfertigung höherer Preise benötigt der Markt sinkende Benzinvorräte, sodass der heutige Report seiner Einschätzung nach ein „Alles oder nichts“-Event sein könnte. Falls das DOE die Rückgänge des API nicht bestätigt, könnte der Markt enttäuscht reagieren, was zu einer Abwärtsreaktion an den Ölbörsen führen könnte. Entsprechend werden sich die Trader vorsichtiger positionieren, obwohl die Situation mit den Waldbränden in Kanada möglicherweise unterstützend wirkt. Ohne konkrete Produktionsausfälle dürfte eine Risikoprämie hier jedoch nur langsam eingepreist werden.

Nach den Zahlen des API und der sich verschärfenden Situation in Kanada heute Morgen schätzen wir die Marktlage leicht bullish ein. Obwohl ein Teil der gestrigen starken Kursverluste wieder aufgeholt wurde, ergibt sich rechnerisch aktuell noch ein geringfügiges Abwärtspotenzial bei den Inlandspreisen.

Börsendaten 15.05.2024 um 08:57

ICE-Gasoil JUN: 747.75$
ICE-Brent JUL: 82.89$
NY-Rohöl WTI JUN: 78.57$
US-Dollar/CHF: 0.9056

Rheinfracht nach Basel: 15.50


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